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PSYCHOLOGISCHE ASPEKTE

Der Umgang mit dem unerfüllten Kinderwunsch gestaltet sich nicht immer einfach.

Die hormonelle Behandlung der Wunschmutter kann psychisch und physisch als belastend empfunden werden; sie unterscheidet sich aber nicht wesentlich von einer IVF-Behandlung, wie sie tausende Frauen in der Schweiz jährlich machen (pro Jahr werden in der Schweiz über 13’000 IVF-Zyklen durchgeführt). Für die Entnahme und den Transfer sind in der Regel keine Narkose erforderlich; je nach Klinik und Wunsch der Frau ist dies aber möglich, oder es kann auch eine Lokal-/Vollnarkose gemacht werden. Dies sollte vorher mit der ärztlichen Fachperson besprochen werden. Medizinische Risiken gibt es, sie sind aber klein.

PSYCHOLOGISCHE ASPEKTE

Wer den Kinderwunsch als Paar angehen kann, sollte sich gegenseitig unterstützen.

Dabei sollte man sich bewusst sein, dass jede Person unterschiedlich mit Herausforderungen umgeht und anders reagiert: Die einen nehmen den Frust still in sich auf, die anderen lassen den Emotionen freien Lauf. Das sollte man thematisieren, damit auch die stille Person emotional mit dabei ist.

Es hilft zu wissen,
was dem Partner gut tut.

Man kann sie oder ihn fragen und dann besprechen, was man davon umsetzen kann. Gemeinsam schöne Erlebnisse oder Aktivitäten zu planen kann helfen, sich abzulenken. Man muss sich Zeit lassen, Erlebnisse zu verdauen, und kann sich z.B. darauf einigen, das Thema einige Tage/Wochen/Monate nicht mehr anzusprechen.​

13'000 IVF-Zyklen/Jahr

in der Schweiz durchgeführt

Eizelle beige
Eizelle beige

Auch wenn einen das Thema der Unfruchtbarkeit massiv belastet und keinen freien Gedanken mehr erlaubt, sollte man seine Hobbys beibehalten und sozial aktiv bleiben. Ablenkung tut gut.

Hilfreich kann es sein,
sich einen Zeitplan bei der Kinderwunschbehandlung festzulegen: 

X Versuche, noch 12 Monate, noch diese Packung Hormone, etc. - und dann ist Schluss, bzw. dann macht man den nächsten Schritt (neue Klinik, andere Spenderin, neue Methode, etc.). Dies nimmt den Druck, nach jedem Misserfolg neu überlegen zu müssen.

Eizelle beige
Es kann sehr hilfreich und befreiend sein, mit Freunden und/oder der Familie oder Personen aus unserem Verein EZS Schweiz über den eigenen unerfüllten Kinderwunsch zu sprechen.

PSYCHOLOGISCHE ASPEKTE

Wer seinen Freundeskreis oder die Familie informiert, erhält oft grosse Unterstützung, Rücksicht und Anteilnahme. Auch die stockkonservative Grossmutter kann zur glühenden Unterstützerin der Eizellspende werden, wenn ihre Enkelin betroffen ist. Redet man nicht über die Unfruchtbarkeit, können Aussenstehende vielleicht nicht verstehen, warum man auf die Ankündigung einer neuen Schwangerschaft nicht vor Freude jauchzt, sondern frustriert wegschaut und still weint. Was man wem mitteilt, ist immer eine Einzelfallentscheidung. Man muss nicht immer gleich über die Eizellspende reden, sondern kann auch einfach nur mitteilen, dass man sich zwar schon Kinder wünscht, es aber noch nicht geklappt hat. Das kann unter Umständen mühsames ständiges Nachfragen verhindern.

Auf Kommentare wie: “Macht doch mal Urlaub! Wenn ihr euch einfach entspannt, dann klappt es schon.” können klare medizinische Diagnosen helfen oder auch der Kommentar, dass Frauen unter schlimmsten Bedingungen, wie Vergewaltigungen im Krieg, schwanger werden. “Vielleicht hat es die Natur so gewollt!”, ist ein weiterer Klassiker. Die Natur wollte vielleicht auch nicht, dass du scharf siehst, also gib mir bitte deine Brille und auch gleich deine Krankenversicherung, solche Behandlungen waren in der Natur auch nicht vorgesehen. “Adoptiert doch!” zählt auch zu den üblichen Kommentaren. Ein kurzes Aufklären über die Schwierigkeit bis fast Unmöglichkeit, ein Kind zu adoptieren, hilft oft und weckt häufig auch Interesse bei den Leuten. Ein Besuch bei einer Psychologin oder einem/r Kinderwunschexperten/in kann gegebenenfalls helfen, um einfacher über das Thema der Unfruchtbarkeit zu reden oder sich mit der Eizellspende auseinanderzusetzen und die Chancen richtig einzuschätzen.​ Weitere Tipps gibt es in der Broschüre “Unterstützung für Paare mit Kinderwunsch” des Vereins Wunschkind

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